Erich Graf Gimbsheim Rheinhessen

 

Erich Graf – Ein Heimatkünstler aus Rheinhessen

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Kirchhellen in Westfalen

 

     

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Erich Graf in der WAZ vom 26.2.2011 (bitte anklicken)

Erich Graf wurde am 26. Mai 1925 in Bottrop geboren. Einige Zeit später zogen seine Eltern in das nahegelegene Kirchhellen (heute ein Stadtteil von Bottrop), wo Erich seine Kindheit und Jugend verbrachte. Sein Talent zeigte sich früh. Das auslösende Moment war wohl, als sein Vater Josef seinem Sohn ein Pferd auf der Schultafel vorzeichnete und dieser dann versuchte, es nachzuzeichnen. Da nach dem frühen Tod des Vaters kein Geld übrig war, um auch noch Zeichenpapier oder gar Buntstifte zu kaufen, hat Erich, nachdem die Schiefertafel ausgedient hatte, mit Feder oder Bleistift auf alte Papiertüten gemalt, die seine Mutter für ihn zurechtgeschnitten hatte. Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass einige dieser Frühwerke erhalten geblieben sind.

Das Zeichnen und Malen ließ Erich von nun an nicht mehr los. Nach dem Tod seines Vaters hatte er aber zunächst keinen Förderer mehr. Im Gegenteil. Sein künstlerisches Talent wurde in der Schule nicht recht gewürdigt. Als Erich wieder einmal auf eine Zeichnung eine ihn nicht zufriedenstellende Note erhielt, übergab er das Bild seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Willi, der darauf ein Schuljahr später eine "eins" bekam. Die Situation änderte sich gegen Ende, als ein neuer, jüngerer Lehrer an die Schule kam, der selbst eine künstlerische Ader hatte. Er betrachtete die Malkünste des Schülers wohlwollend und verabredete sich sogar gelegentlich mit ihm an Sonntagen in der Kirchhellener Heide zum Zeichnen in der freien Natur.

Erich Graf   Erich Graf

Erich im Alter von ca. 6 und ca. 16 Jahren

Nach der Schule trat Erich eine Lehre beim Kirchhellener Malerbetrieb Joseph Xanten an. Sein Meister schenkte ihm Weihnachten 1939 den ersten Farbkasten. Bis dahin hatte dem Jungen nur die Schulutensilien Bleistift und Feder zur Verfügung gestanden.1940 wurde Xanten zur Wehrmacht eingezogen und Erich musste seine Lehre im Malerbetrieb Franz Vosselmann fortsetzen, worüber er nicht sehr glücklich war. Erich fühlte sich mit seinen künstlerischen Ambitionen von seinem neuen Lehrherrn, der auch bedeutend älter als Xanten war, nicht hinreichend angenommen. Andererseits hinderte Franz Vosselmann den eifrigen und strebsamen Jungen aber auch nicht daran, dass dieser nach Feierabend und nachdem die Werkstatt aufgeräumt war, dort die alten Malerzeitschriften studierte, Maltechniken ausprobierte und sich im Schreiben von Schriften übte. Für Erich war das die einzige Möglichkeit, sich weiterzubilden. In der der beengten häuslichen Umgebung, in der er mit seiner Mutter und drei weiteren jüngeren Geschwistern lebte, wäre das nicht möglich gewesen. Die Fertigkeiten, die er hierbei erwarb, sollten ihm ein ganzes Leben lang von Nutzen sein. So sicher und schnell wie Erich Graf Plakate, Transparente und Wände aus der Hand heraus und nur mit ein paar Linien zur Orientierung beschriftete, gab es in seinen Wirkungsbereichen keinen zweiten.

Durch Fleiß, Ausdauer und Beharrungsvermögen entwickelte der Lehrling sein Talent so weit, dass er nur noch auf eine Gelegenheit warten musste, sein malerisches Können für alle sichtbar unter Beweis zu stellen. Diese war gekommen, als die Firma Vosselmann den Auftrag erhielt, die Eingangshalle des örtlichen St. Antonius-Krankenhauses neu zu streichen. Erich sah seine Chance und "bekniete" seinen Lehrherrn so lange, bis dieser  ihm nach anfänglichem Widerstand gestattete, es war 1942, eine lebensgroße Madonna auf einer Mondsichel thronend in die Eingangshalle des katholischen Krankenhauses zu malen. Als der Chefarzt, so ist überliefert, vor den Augen des Meisters und der umstehenden Nonnen das Werk des jungen Künstlers begutachtend die Treppe hinauf schritt und sich mit der von dem Jüngling so lieblich gemalten Mutter Gottes auf Augenhöhe befand, rief er aus: "Man könnte meinen, man sei im Himmel angelangt." Damit hatte Erich noch vor Abschluss seiner Lehrzeit sein Gesellenstück abgeliefert. Das Gemälde im Antonius-Krankenhaus fiel Mitte der 1960er Jahre einem Neubau des Krankenhauses zum Opfer. Fotografien, zumindest im öffentlichen Besitz, existieren nicht. Was bleibt, ist eine Skizze Erich Grafs, die er später einmal aus der Erinnerung heraus angefertigt hat.
Nachdem Erich seine Lehre 1943 abgeschlossen hatte, wurde er bald darauf eingezogen. Erst 1948 sollte er in die Heimat zurückkehren können.


Heimatkünstler Erich Graf - Kirchhellen

Die Zeichnungen stammen aus den Jahren 1936 und 1937.
Erich untertitelte sie mit "Am Morgen" und "Mein Vater".
 

Erich Graf Bottrop Kirchhellen - Foto: F. Janknecht

Ein Werk Erich Grafs aus den 1950er Jahren.
Es befindet sich in der Diele eines Bauernhofes in Kirchhellen. Der Hl. Leonhard wird  als Schutzpatron der Tiere verehrt.
Der Hinweis auf das Gemälde ist Franziska Janknecht aus Kirchhellen zu verdanken,  die auch die Fotografie angefertigt hat.

 

Erich Graf - Bottrop Kirchhellen         Erich Graf - Bottrop Kirchhellen

Erich Graf - Bottrop Kirchhellen          Erich Graf - Bottrop Kirchhellen

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Erstellt am 5.2.2011 - aktualisiert am 26.2.2011
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